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22. November 2016
Die Stadt zieht eine positive Zwischenbilanz zum Pilotversuch für eine Reduktion der Rauchemissionen auf der Ufschötti. Erste Massnahmen zeigen Wirkung. Für einige Anwohnende jedoch haben die Massnahmen noch nicht den gewünschten Effekt. Dies ergab ein Treffen für eine Einschätzung der Lage.
Im Frühling 2016 haben Vertreterinnen und Vertreter der Anwohnerschaft Alpenquai und Landenbergstrasse der Stadt Luzern eine Unterschriftensammlung für eine Reduktion der Rauchemissionen auf der Ufschötti überreicht. Mit dem Schreiben verlangten sie von der Stadt Luzern Massnahmen, um die Auswirkungen der Rauchemissionen durch die rege Grilltätigkeit auf der Ufschötti für die Anwohnenden auf ein erträgliches Mass zu reduzieren.

Massnahmen werden von den Badegästen akzeptiert
Die Stadt Luzern hat das Anliegen der Anwohnerschaft aufgenommen und für den Sommer 2016 Sofortmassnahmen beschlossen, welche zur Verringerung der Rauchemissionen beitragen sollten. Als Folge wurde für die Sommersaison 2016 im südlichen Teil der Ufschötti als Pilotversuch bis Ende Jahr das Grillieren untersagt. Zudem liess die Stadtgärtnerei im nördlichen Teil der Ufschötti (Nähe See) Bodenplatten in den Rasen ein, welche den Gästen als feuerfeste Unterlage für portable Grills zur Verfügung stehen. Die eingeführten Massnahmen werden von den Gästen akzeptiert und grösstenteils eingehalten. Die Rasenschäden sind auf einem tiefen Niveau stabil. Auch die ansässigen Clubs (Seeclub, Ruderclub, Kanuclub) wurden auf die Rauchemissionen hingewiesen und gebeten, diese durch verschiedene Massnahmen zu verringern.

Positive Zwischenbilanz der Stadt Luzern
Nach dem Pilotversuch hat die Stadt Luzern Anwohnende, den Quartierverein, die ansässigen Clubs, die SIP, den Verein pro Ufschötti, die Bootshafen AG und den Betreiber der Sommerbar zu einer Besprechung der Wirksamkeit der Massnahmen eingeladen. Die Stadt zog am Treffen insgesamt eine optimistische Zwischenbilanz. Die Clubs sensibilisieren ihre Mitglieder, sodass die dortigen Grillplätze weniger Rauchemissionen verursachen. Die Clubs werden ihre Mitglieder auch in Zukunft für raucharmes Feuern sensibilisieren und sind gerne bereit, allfällige Reklamationen aus der Anwohnerschaft persönlich entgegen zu nehmen. Die Stadt ist der Meinung, dass die getroffenen Massnahmen erste Wirkung zeigen. Die SIP vermittelt zwischen den grillierenden Gästen der Ufschötti und den Gästen und Anwohnenden, die sich gestört fühlen. Die Vermittlungsarbeit der SIP wird von den Anwesenden gelobt und als wichtig empfunden. Gewünscht wird, dass die SIP in Zukunft vermehrt auf der Ufschötti präsent ist.

Kritik der Anwohnenden
Die anwesenden Anwohner, der Verein pro Ufschötti und der Betreiber der Buvette beurteilten die Situation deutlich kritischer: Nach ihrem Empfinden haben die Massnahmen noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Die Situation sei unbefriedigend und die Lebensqualität und Aufenthaltsqualität werde stark eingeschränkt. Die Grillaktivitäten haben sich durch die grillfreie Zone Richtung See verlagert. Während die Emissionen für die Anwohnenden konstant „unerträglich gross“ sind, stören sich nun vermehrt Badegäste und Gäste der Sommerbar an den Rauchemissionen. Die grillfreie Zone sollte deshalb deutlich ausgeweitet werden. Gegen eine Ausweitung der grillfreien Zone wehrte sich der Vertreter des Quartiervereins, welcher sich für eine frei zugängliche Ufschötti mit möglichst wenigen Beschränkungen einsetzt. Geschätzt wurde von allen Anwesenden, dass ein Austausch stattgefunden hat. In Zukunft kann so bei Störungen vermehrt der persönliche Kontakt zu den Clubs und zur SIP gesucht werden.

Fortführung des Pilotversuchs
Die Stadt nimmt das Anliegen der direktbetroffenen Anwohner ernst und möchte weiterhin dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert. Eine Ausweitung der grillfreien Zone oder gar ein Grillverbot ist zurzeit für die Stadt jedoch keine Option. Das Grillieren auf der Ufschötti ist gesetzlich nicht verboten und kann deshalb nicht ohne Anpassung der gesetzlichen Grundlage stark eingeschränkt oder verboten werden. „Der Grosse Stadtrat hat sich in den vergangenen Jahren zweimal gegen Einschränkungen beim Grillieren auf der Ufschötti geäussert. Das sind politische Entscheide, die wir beachten müssen“, sagt Maurice Illi, Sicherheitsmanager der Stadt Luzern. „Das Schwierige ist, dass wir die teilweise völlig unterschiedlichen Erwartungen an die Ufschötti unter einen Hut bringen müssen.“ Auch der Quartierverein spricht sich gegen eine Ausdehnung der grillfreien Zone aus.

Um die Wirksamkeit der Massnahmen zu beobachten, wird der Pilotversuch mindestens bis Ende 2017 weiter geführt. Damit bleibt die grillfreie Zone bestehen. „Wir überlegen zudem, mit welchen Massnahmen wir die Situation weiter verbessert können. Wir werden insbesondere prüfen, ob wir die Information für ein möglichst rauchfreies Grillieren verstärken sollen und ob wir den Patrouillendienst von SIP und Sicherheitsdienst intensivieren können“.

Kein Elektrogrill
Die Stadt hat im Vorfeld des Treffens die Möglichkeit eines Elektrogrills geprüft, der auf der Ufschötti aufgestellt werden und für weniger Rauchemissionen sorgen sollte. Mit Anschaffungskosten von gut 40‘000 Franken und jährlich rund 20‘000 Franken für den Unterhalt ist der Elektrogrill jedoch zu teuer und scheidet als Möglichkeit aus.
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