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23. Mai 2017
Die Bewohnenden der Stadt Luzern sollen sich in ihrem Umfeld wohlfühlen: Das ist das Ziel des Stadtrates bei der Quartierentwicklung. Wo intensiv gebaut wird, will er genau hinschauen und frühzeitig zusammen mit Partnerinnen und Partnern Altes und Neues ineinanderfliessend gestalten. Schwerpunkte setzt der Stadtrat im Gebiet Reussbogen zwischen Kasernen- und Seetalplatz sowie bei Neubaugebieten zum Beispiel in der Innenstadt und in Littau. Für die Quartierentwicklung Reussbogen beantragt er beim Grossen Stadtrat einen jährlichen Kredit von 380'000 Franken sowie die Genehmigung von Kosten in der Höhe von 485'000 Franken für befristete Massnahmen.
Quartiere sind unterschiedlich und ihre Bewohnenden haben nicht dieselben Bedürfnisse. Die Stadt Luzern will attraktiven Lebensraum für alle anbieten – darauf ist und bleibt die Quartier- und Stadtteilpolitik Luzerns aufgebaut. Neu orientiert sich die Quartierentwicklung aber weniger an sichtbaren sozialen Brennpunkten und ihrer Behebung, sondern setzt den Fokus vermehrt auf Gebiete, in denen Areale neu- und umgebaut werden und auf Potenziale, die genutzt werden können. Dazu wird vor allem die Vernetzung mit den Quartierkräften gefördert und der Dialog mit Liegenschaftsbesitzenden und Investoren intensiviert. Dadurch sollen attraktive Lebensräume mit guter Bevölkerungsdurchmischung entstehen.

Vorausschauen und vermitteln
Obwohl die Stadt selber kaum baut, nimmt sie beim Schaffen von Rahmenbedingungen eine aktive Rolle ein. Neben dem Wohnraum sind es Fussgängerverbindungen, Frei- und Spielflächen, Einkaufsmöglichkeiten, Schule und Vereine, die wichtig sind, insbesondere, um eine gute Durchmischung der Bevölkerung in einem Quartier zu erreichen. Hier kommt der Quartierentwicklung die Rolle zu, Meinungen und Ideen frühzeitig für die Planung einzuholen und die Umsetzung zu unterstützen.

Langfristig planen
Seit längerer Zeit kennt die Stadt die beiden Quartierentwicklungsprojekte Basel-Bernstrasse(BaBeL) und Fluhmühle-Lindenstrasse. Hier greifen Stabilisierungs- und Aufwertungsmassnahmen. Die sehr interkulturell geprägte Bewohnerschaft kann – insbesondere durch die Zusammenarbeit mit starken Partnerinnen und Partnern – von vielseitigen integrativen Angeboten profitieren. Das Sicherheitsgefühl hat sich genau wie das Image verbessert. Der Stadtrat will die beiden Projekte, für die bisher alle drei Jahre neue Kredite beantragt werden mussten, in eine Daueraufgabe überführen. Dies ermöglicht langfristiges Planen und Stabilität für alle Partnerinnen und Partner. Zudem will der Stadtrat einen Quartiertreff in der Lindenstrasse einrichten und eine städtebauliche Studie in Auftrag geben, um die baulichen Potenziale in der Basel- und Bernstrasse zu eruieren.

Grossräumig denken
Die beiden Quartierentwicklungen BaBeL und Fluhmühle-Lindenstrasse liegen zwischen dem Kasernenplatz und dem Seetalplatz in einer Zone mit enormer Bautätigkeit. Eine stärkere Zusammenarbeit über die bisherigen Quartiergrenzen hinaus wird nach Ansicht des Stadtrates die Entwicklung positiv beeinflussen. In der neuen Plattform Reussbogen soll der regelmässige Austausch aller Beteiligten gepflegt werden. Zudem will der Stadtrat eine 60-Prozent-Stelle für die Quartierentwicklung schaffen. Ähnlich wie die Gebietsmanager von Luzern Plus wird die Quartier-entwicklung die an den baulichen Entwicklung Beteiligten vernetzen. So soll sie unter anderem bei der Umsetzung des Bebauungsplans Fluhmühle-Lindenstrasse unterstützen. Vorgesehen ist, dass die Quartierentwicklung später auch in anderen Quartieren – zum Beispiel in der Innenstadt oder in Littau – tätig sein kann.

Für die Quartierentwicklung beantragt der Stadtrat beim Grossen Stadtrat einen befristeten Kredit von 485'000 Franken. Damit werden die städtebauliche Studie zur Basel-/Bernstrasse finanziert und die personellen Ressourcen der Dienstabteilung Stadtplanung für fünf Jahre um 30 Prozent aufgestockt, um die Erarbeitung der Studie zu begleiten und die planungsrechtlichen Grundlagen daraus zu erarbeiten. Ausserdem wird ein Monitoring im Reussbogen durchgeführt. Weiter beantragt der Stadtrat beim Parlament einen jährlichen Kredit von 380'000 Franken. Damit sollen die 60-Prozent-Stelle für die Quartierentwicklung finanziert, die laufenden Prozess weitergeführt und in eine Daueraufgabe überführt sowie die Plattform Reussbogen aufgebaut werden. Zudem will der Stadtrat einer Motion folgend das Konto für die Förderbeiträge der Quartervereine um 25'000 Franken auf 100'000 Franken erhöhen.

Dokumente Grosser Stadtrat
+ Quartierentwicklung (Bericht und Antrag 12/2017)
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